Talk am Einkaufskorb mit Vicki Felthaus, Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie

Leipzig, 31. Mai 2021. Es ist bereits früher Abend, als Vicki Felthaus Zeit findet, an diesem Dienstag im Mai ihre Einkäufe in der Filiale in der Könneritzstraße zu erledigen. Termin jagt Termin im Kalender der Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie – besonders in diesen turbulenten Wochen und Monaten der Corona-Pandemie zwischen Lockdown und Lockerungen.

„Wie geht es ihnen?“, fragt Konsum-Vorstand Dirk Thärichen, als die Politikerin auf ihrem knallroten Fahrrad ankommt. „Meine Familie und ich sind bislang gut durch die Pandemie gekommen, natürlich mit allem Frust, der manchmal dazu gehört“, antwortet die Leipzigerin lächelnd. „Beruflich ist es eine große Herausforderung gewesen, inmitten pandemischer Zeiten einzusteigen und neue Strukturen aufzubauen.“

Unterstützung für Kinder

Mit Vicki Felthaus wurde im Herbst vergangenen Jahres erstmals eine Grüne Bürgermeisterin in das Amt gewählt. Die Politikerin hat ehrgeizige Ziele. „Was sind aktuell die größten Herausforderungen in Ihrer Position?“, fragt Dirk Thärichen. Auf Vicki Felthaus Stirn erscheinen Sorgenfalten. „Oh, das sind viele. Der Schul- und Kitabereich ist und bleibt durch die Pandemie großen Einschnitten unterworfen. Ich gehe davon aus, dass wir uns mit Corona und vor allem den Folgewirkungen für Familien und insbesondere Kindern und Jugendlichen noch lange befassen werden.“

Der Konsum-Vorstand nickt zustimmend. Dass in punkto Medienkompetenz bei vielen Schülern, Lehrern und Eltern Nachholbedarf besteht, ist ihm sehr bewusst. Aus diesem Grund unterstützt Konsum Leipzig verschiedene Institutionen und Projekte im Kinder- und Jugendbereich, aktuell „Digital macht Schule“ der Ralf Rangnick Stiftung, mit dem Digitalisierung und Medienpädagogik in Schulen effektiv vorangetrieben werden. „Ich bin selbst Vater von zwei Kindern und weiß, dass das Internet ihnen zwar viele wunderbare Chancen zum Lernen und zur Unterhaltung bietet, doch gleichzeitig auch viele Tücken und Hürden bereithält.“ Technologischer Fortschritt allein reiche nicht, es bräuchte auch ausgebildete Lehrer und gute Pädagogik sowie Beratungs- und Schulungsangebote für Eltern, um den Kindern die Inhalte verständlich zu vermitteln, so Dirk Thärichen.

Jeden Tag Kefir

Vicki Felthaus füllt ihren Einkaufskorb mit frischem Obst und Gemüse. Der zweifachen Mutter ist eine gesunde Ernährung für ihre Familie sehr wichtig. Dazu gehört für sie auch die tägliche Flasche Kefir. „Jetzt bin ich neugierig, warum gerade Kefir?“, fragt Dirk Thärichen. Die 43-Jährige schmunzelt: „Das habe ich von meinem Vater übernommen, er trank jeden Tag seinen Kefir, weil es gesund ist und schmeckt. Inzwischen mache ich es genauso.“

Zu einem gesunden Lebensstil gehört für die Bürgermeisterin neben der Ernährung auch Bewegung. Sie selbst ist passionierte Radfahrerin und legt die meisten Strecken auf zwei Rädern zurück, das Auto hat die Familie schon vor zwölf Jahren abgeschafft.

Zimtschnecken und Musik

„Was machen Sie sonst gern als Ausgleich zum Beruf?“, möchte Dirk Thärichen wissen. Da muss Vicki Felthaus nicht lange überlegen. „Meine große Leidenschaft ist die Musik. Ich beschäftige mich gern mit musikalischen Trends und mache selbst seit über 20 Jahren in wechselnden Formationen Musik.“

Außerdem bäckt sie gern, am liebsten mit Hefeteig. „Meine Kinder freuen sich riesig über Zimtschnecken, Hefeklöße und Milchbrötchen.“

In der Filiale in der Könneritzstraße kennt sich Vicki Felthaus bestens aus. Der Markt ist gleich um die Ecke ihrer Wohnung, daher kommt sie oft vorbei, um hier Lebensmittel zu kaufen. „Ich finde hier ein wachsendes Sortiment an biologischen, fairen und vor allem regionalen Lebensmitteln. Das finde ich gut“, erklärt Vicki Felthaus. „Mir gefällt die Atmosphäre im Geschäft. Wenn ich erlebe, dass die Mitarbeiter Zeit für eine Auskunft oder für ein kleines Gespräch über die Ladentheke mit mir oder den Kindern haben, dann fühle ich mich zu Hause.“

nicki-felthaus

Fotos: Anika Dollmeyer